Abbaustunden am 20.11.2021

Tennis ist viel mehr

 

Samstagmorgen, trüber Himmel, man möchte im Bett bleiben – da war doch was? – Abbaustunden im Tennisverein! Der Weg vom Parkplatz in Richtung der Anlage offenbart einen knöchelhohen Laubteppich auf unseren Plätzen. Die umliegenden Bäume haben endlich nahezu alle Blätter verloren, alles leuchtet in wunderbaren Herbstfarben, wie ein riesiges Laubmeer.  Es sind also die besten Voraussetzungen für Arbeitsstunden. Es ist die Möglichkeit für unseren Verein, für unsere Anlage und für unsere Gemeinschaft einen persönlichen Beitrag zu leisten.

 

Um die 20 Personen haben sich angemeldet. Das Platzwart-Team hat alles vorbereitet, der Container steht bereit, die Arbeitsgeräte sind freigegeben und die unterschiedlichen Aufgaben für diesen Tag verteilt. Es ist einfach nur großartig, alle wissen was zu tun ist und langsam lichtet sich das Blätterchaos.

Nach 2 Stunden Arbeit finden sich alle zu einem gemütlichen Beisammensein mit Brötchen und Kaffee auf unserer Terrasse ein. Einfach mal einen Klönschnack halten und das bisher Geschaffene bewundern. Nach einer halben Stunde geht es weiter. Der Container füllt sich immer mehr, es kommen immer mehr Grünflächen und die roten Tennisplätze zum Vorschein. Die 4 Stunden Arbeit haben sich gelohnt und wir sind stolz auf das, was wir geleistet haben.

 

Es sind genau diese Momente, bei denen man sich fragt, warum bin ich eigentlich in einem Verein, will ich eigentlich nur Tennis spielen oder ist mir vielleicht auch das Vereinsleben im Ganzen wichtig? Wenn es mir nur um das Tennisspielen ginge, könnte ich auch in irgendeiner Anlage eine Stunde buchen, Tennis spielen und wieder nach Hause fahren. Keine Verpflichtung, keine Gemeinschaft, einfach nur für die Stunde bezahlen, es könnte also ganz einfach sein. Wenn ich ehrlich bin, dann will ich mehr. Ich will genau diese Gemeinschaft, möchte in meiner Freizeit gemeinschaftliche Momente erleben und am liebsten Generationsübergreifend. Ich möchte, dass Jung und Alt sich treffen und gemeinsam nicht nur Tennis spielen, sondern vielleicht auch zusammen feiern, etwas bewegen, Vereinsleben leben. Dies funktioniert aber nur, wenn jede und jeder seinen Beitrag leistet und zwar jeder mit seinen Möglichkeiten.

 

Wir sind Mitglieder eines Vereins mit einer wundervollen Anlage und es lohnt sich, sich dafür einzusetzen. Vor 2 Jahren haben wir das Experiment gewagt, ein Team für den Posten des Breitensports einzusetzen. Dabei ist eine Person für dieses Amt verantwortlich, die Arbeit wird allerdings im Team geleistet. Diese Form der Wahrnehmung eines Amtes hat den Vorteil, dass man nicht allein vor den Verpflichtungen steht, viele Köpfe haben unterschiedliche Ideen und damit wird die Erfüllung der Aufgaben auf mehreren Schultern verteilt und es ist einfacher, weil man nicht mehr allein vor dieser Aufgabe steht.

 

In diesem Jahr wurde das Amt des Platzwartes ebenfalls an ein Platzwart-Team vergeben. Gerade diese Aufgabe ist bei einer Anlage wie unsere eine sehr umfassende nahezu nicht leistbare Mammutaufgabe für eine Person. Die Arbeit im Team hingegen erweist sich als viel überschaubarer, da jedes Teammitglied eine Spezialaufgabe übernommen hat, man unterstützt sich gegenseitig. Eine wunderbare Form der Gemeinschaftsarbeit. 

 

Die Tennisplätze gehen jetzt zusammen mit den Außenanlagen in die Winterruhe. Die sportlichen Aktivitäten wie Training und Punktspiele verlagern sich jetzt in die Halle. Für den geselligen Anteil am Vereinsleben ist unser Vereinsheim aber weiterhin geöffnet. Im April geht der Betrieb draußen wieder mit dem größten Doppelturnier in Hamburg Süden wieder los. Kommt gerne mal bei uns vorbei – wir freuen uns auf Euch!